Aus Anlass des heurigen „Langen Tags der Flucht“ hat der aus Syrien stammende, erfolgreiche Poetry Slammer Omar Khir Alanam im Rahmen von crosstalk aus seinem 2018 erschienenen Buch „Danke! Wie Österreich meine Heimat wurde“ gelesen, in dem er anschaulich seine Flucht und seinen Neuanfang in unserem Land beschreibt. In diesem online-Talk am 1. Oktober hat Omar auch sein neues Buch „Sisi, Sex und Semmelknödel. Ein Araber ergründet die österreichische Seele“ vorgestellt.
In seiner Begrüßung stellt Moderator Markus Priller fest, dass Omar junge und ältere Menschen gleichermaßen inspiriert: „Einfach, weil Du entschieden und mit Hingabe Deinen Weg gehst!“
Omar freut sich sehr über das große Interesse von rund 230 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an diesem Talk: „Ich spüre Euch, auch wenn ich Euch nicht persönlich vor mir sehen kann.“
In seinem Buch gibt er berührende Schilderungen des Kriegsalltags, in dem er trotzdem immer wieder auch Zeuge von Menschlichkeit und Optimismus wurde, beschreibt, wie er zum Schreiben gefunden hat und wie ihn sein Lebensmotto „Morgen ist schöner“ immer wieder getröstet und motiviert hat. Eindringlich schildert Omar dann Szenen seiner zwei Jahre dauernden Flucht; unter anderem musste er im Kofferraum des Autos eines Schleppers zubringen – ein Gefängnis, das er dafür nützte, auf seinem Handy ein Gedicht zu schreiben.
2017 nach Österreich gekommen, werden ihm die Unterschiede zwischen den Kulturen bewusst, und er erkennt, wie wichtig unsere Sprache ist, damit er seine Geschichte erzählen kann.
Großer Dank von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die inspirierende Präsentation, viel Begeisterung in der anschließenden Diskussion und Einladungen zu weiteren Workshops, zahlreiche allgemeine und persönliche Fragen bis hin zu „Was macht Dich in Österreich besonders glücklich?“ Omars Antwort: „Ich versuche mein Glück überall zu finden, Freude zu finden in dem, was ich gerade mache, mich mit Menschen auszutauschen.“
Und sein Appell: „Wenn wir heute Frieden säen, dann ernten wir ihn morgen!“
Foto: © Nicole Viktorik