Ich vergebe nicht, ich hasse nicht . . .

 

Frederick Terna spricht über Antisemitismus, die Frage der Vergebung und der Menschlichkeit. Sein Apell: „Fühle dich verantwortlich für die Welt. Beteilige dich, wo du kannst! “

 

 

Der am 27. Jänner, dem Internationalen Holocaust-Gedenktag, stattfindende Talk mit dem 97-jährigen, in New York lebenden Künstler und Zeitzeugen Frederick Terna, war sehr bewegend.

Die spannende Diskussion zu den Themen Holocaust, Zeitzeug_innen, Erinnerungs- und Gedenkkultur wurde von Markus Priller (ÖRK) und Iris Singer (MoRaH) als Moderator_innen begleitet.

Frederick Terna sprach über Antisemitismus, aber auch über die Frage der Vergebung und der Menschlichkeit. 

Auf die Frage: „Vergibst du den Menschen von Damals? Obwohl sie solche Gräueltaten an dir vollbracht haben?“, antwortet Fred: „Ich vergebe nicht, ich hasse nicht.“

Ob er je eine Form der Menschlichkeit erfahren hat? 

„Meine Mit-Insassen, waren meine Kraft. Sie gaben mir die Energie, die geistige und die seelische Energie vernünftig zu leben, wie auch immer die Umstände waren.“

„Es ist nicht einfach ein normales Leben zu führen, ohne an Ausschwitz zu denken. Ich versuche diese Sachen zur Seite zuschieben. Ich versuche etwas zu tun, ich male, ich bin Mitglied verschiedener Gruppen und engagiere mich wo ich kann.“

Freds Message an die Jugendlichen: „Fühle dich verantwortlich für die Welt. Das umschließt auch Menschen, die du nicht kennst. Bringe dich ein! Beteilige dich, wo du kannst! Lass die Dinge nicht einfach nur geschehen! Es ist die Verantwortung der Jungen die Welt zu formen, eine Gemeinschaft zu formen, die fair, offen und gerecht ist. Wir müssen uns alle bewusst werden, dass wir füreinander verantwortlich sind.“